Artikel: Bedingt essentielle und nicht essentielle AminosÀuren

Bedingt essentielle und nicht essentielle AminosÀuren
AminosĂ€uren sind die Bausteine der Proteine â und diese sind wiederum essentiell fĂŒr zahlreiche VorgĂ€nge in unserem Körper (Zellaufbau, Enzyme, Hormone, Immunsystem und vieles mehr). Der menschliche Organismus benötigt insgesamt rund 20 proteinogene (=âeiweiĂbildendeâ) AminosĂ€uren. Davon sind einige ĂŒber die Nahrung aufzunehmen, andere kann der Körper selbst herstellen.
âđœ Das Wichtigste in KĂŒrze
- AminosÀuren lassen sich einteilen in essentielle (nicht selbst herstellbar), bedingt essentielle / semi-essentielle und nicht essentielle (kann der Körper selbst synthetisieren).
- Bei einer rein pflanzlichen ErnĂ€hrung mĂŒssen besonders die essentiellen AminosĂ€uren gezielt beachtet werden. Zu den essentiellen AminosĂ€uren gibt es einen eigenen Blog-Beitrag.
- Der klassische Unterschied âessentiell / nicht-essentiellâ ist nicht mehr absolut: Neuere Forschungen zeigen, dass manche ânicht essentiellenâ AminosĂ€uren unter bestimmten Bedingungen diĂ€tetisch relevant werden können.
- FĂŒr Veganer*innen ist es besonders wichtig, diverse Proteinquellen zu kombinieren um LĂŒcken bei einzelnen AminosĂ€uren wie Lysin oder Methionin zu vermeiden.
- Mit unseren Produkten deckst du ganz nonchalant deinen Proteinbedarf mit einer ausgewochenen Mischung an AminosÀuren.
- FĂŒr manchen Bedarf (z. B. Leistungssport, Heilung, Stress) kann eine gezielte ErgĂ€nzung sinnvoll sein â aber dies erfordert fundierte Dosierung und individuelle PrĂŒfung. Sprich deine*n HausĂ€rzt*in an und lass dich testen.
đ Inhaltsverzeichnis
- EinfĂŒhrung: Warum AminosĂ€uren wichtig sind
- Klassische Einteilung: essentiell, bedingt essentiell, nicht essentiell
- Welche AminosĂ€uren sind fĂŒr Veganer*innen besonders relevant?
- Forschung: Werden ânicht essentielleâ AminosĂ€uren diĂ€tetisch bedeutsam?
- So deckst du rein pflanzlich deinen Bedarf an Aminos
- ErgĂ€nzungen: sinnvoll oder oft ĂŒberflĂŒssig?
- ErklÀrbÀrin
- Fazit
1. EinfĂŒhrung: Warum AminosĂ€uren wichtig sind
Chemischer Aufbau von AminosÀuren                  Quelle:pflege-und-medizin.de
AminosĂ€uren sind die Bausteine der Proteine â und diese sind wiederum essentiell fĂŒr zahlreiche VorgĂ€nge in unserem Körper (Zellaufbau, Enzyme, Hormone, Immunsystem und vieles mehr). Der menschliche Organismus benötigt insgesamt rund 20 proteinogene (=âeiweiĂbildendâ) AminosĂ€uren. Davon sind einige ĂŒber die Nahrung aufzunehmen, andere kann der Körper selbst herstellen. Schon in klassischen LehrbĂŒchern wurde zwischen essentiellen und nicht essentiellen AminosĂ€uren differenziert. Doch im modernen VerstĂ€ndnis kommt noch eine dritte Kategorie ins Spiel: bedingt essentielle (oder semi-essentielle) AminosĂ€uren. Warum das fĂŒr eine vegane ErnĂ€hrung relevant ist: Pflanzliche Proteine haben oft ein weniger âoptimalesâ AminosĂ€ureprofil als tierische â allein durch Auswahl und Kombination lĂ€sst sich dieser Unterschied aber einfach kompensieren. DafĂŒr haben rein pflanzliche AminosĂ€urequellen weniger baggage im Schlepptau als tierische. Abgesehen von den Aspekten Umwelt und Tierwohl kommen tierische Proteine oft mit gesĂ€ttigten FettsĂ€uren, Cholesterin und sogar gesundheitsschĂ€dlichen oder krebserregenden Stoffen daher (z.B. Nitrosamine oder HĂ€meisen) â von ĂŒbermĂ€Ăigem Einsatz von Antibiotika brauchen wir erst gar nicht sprechen. Pflanzliche Proteinquellen hingegen gibt es in Kombination mit Ballaststoffen und sekundĂ€ren Pflanzenstoffen (z.B. Antioxidantien, Polyphenole), was nicht nur dein Mikrobiom im Darm freut, sondern auch die Verdauung anregt.
2. Klassische Einteilung: essentiell, bedingt essentiell, nicht essentiell
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Essentielle AminosÀuren (Essential Amino Acids = EAA)
Essentielle AminosĂ€uren (auch âunentbehrliche ASâ) kann der Organismus nicht selbst synthetisieren und mĂŒssen daher durch die Nahrung aufgenommen werden. Diese sind: Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin.
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Nicht essentielle AminosÀuren (Non-Essential Amino Acids = NEAA)
Nicht essentielle AminosĂ€uren (entbehrlich) kann der Körper aus anderen VorlĂ€ufermolekĂŒlen selbst herstellen:- Alanin
- Glutamin
- Serin
- Asparagin
- AsparaginsÀure
- Aspartat
- Glutamat
-
Bedingt essentielle / semi-essentielle AminosÀuren
In bestimmten Lebensphasen oder Belastungssituationen (Wachstum, Krankheit, Trauma) kann die körpereigene Synthese nicht ausreichen. Daher gelten manche AminosĂ€uren als âbedingt essentiellâ. Beispiele sind:- Arginin
- Cystein
- Tyrosin
- Glutamin
- Prolin
- Glycin
Interessanterweise zeigen neuere Studien, dass manche als nicht essentiell klassifizierten AminosĂ€uren diĂ€tisch relevant sein könnten, um Gesundheit oder Wachstum optimal zu unterstĂŒtzen.
Essentielle AS | Bedingt essentielle AS | Nicht essentielle ASÂ |
Histidin | Arginin | Alanin |
Isoleucin | Cystein | Glutamin |
Leucin | Glutamin | Serin |
Lysin | Prolin | Asparagin |
Methionin | Glycin | AsparaginsÀure |
Phenylalanin | Aspartat | |
Threonin | Glutamat | |
Tryptophan | ||
Valin |
3. Welche AminosĂ€uren sind fĂŒr Veganer*innen besonders relevant?
Pflanzliche Proteine besitzen zwar alle AminosĂ€uren, aber oft in suboptimalen Anteilen oder schlechterer BioverfĂŒgbarkeit gegenĂŒber tierischen Proteinen. Zahlreiche Studien berichten, dass eine streng vegane ErnĂ€hrung oft zu einer geringeren Aufnahme bestimmter essentieller AminosĂ€uren fĂŒhren kann. Beispielsweise wurde festgestellt, dass bei Veganer*innen besonders Lysin und Leucin unter den Referenzwerten liegen können. AuĂerdem kann die ProteinqualitĂ€t (Verdaulichkeit, AminosĂ€urenzusammensetzung) bei pflanzlichen Quellen geringer sein, was berĂŒcksichtigt werden muss. Aber wie sieht es bei den bedingt essentiellen Aminos aus? Arginin: Obwohl der Körper Arginin produzieren kann, reicht diese Produktion manchmal bei Stress oder Krankheit nicht aus. Cystein / Tyrosin: Diese können aus Methionin bzw. Phenylalanin synthetisiert werden â aber nur, wenn genug âAusgangsmaterialâ vorhanden ist. Wenn z.B. die Methionin-Lieferung limitiert ist, kann Cystein zur limitierten AminosĂ€ure werden. Glutamin: In Phasen hoher Belastung kann Glutamin (aus Glutamat) unzureichend sein, sodass eine zusĂ€tzliche Zufuhr von Vorteil sein kann. Somit ist die sorgfĂ€ltige Planung fĂŒr Veganer*innen nicht nur bezĂŒglich der klassischen essentiellen, sondern auch der bedingt essentiellen AminosĂ€uren wichtig.
4. Forschung: Werden ânicht essentielleâ AminosĂ€uren diĂ€tetisch bedeutsam?
FrĂŒher ging man davon aus, dass nicht essentielle AminosĂ€uren vom Körper in genĂŒgender Menge hergestellt werden. Aktuelle Forschungsarbeiten hinterfragen jedoch dieses Dogma:
- In einer Ăbersichtsarbeit wurde argumentiert, dass NEAA diĂ€tetisch essentiell sein könnten, um optimales Wachstum, Gesundheit und Funktion zu garantieren.
- In Tiermodellen zeigte sich, dass das VerhĂ€ltnis von essentiellen zu nicht essentiellen AminosĂ€uren die Lebensspanne beeinflussen kann â ein Hinweis darauf, dass ein ausgewogenes VerhĂ€ltnis wichtig ist.
- In der humanen ErnĂ€hrungsforschung liegt der Fokus meist auf den essentiellen AminosĂ€uren; aber zunehmend wird erkannt, dass Aspekte wie Zell-Signalwege, Immunantwort und Regeneration durch ânicht essentielleâ AminosĂ€uren mit beeinflusst werden.
Die Schlussfolgerung: Auch wenn eine AminosĂ€ure technisch ânicht essentiellâ ist, heiĂt das nicht automatisch: âWurst, wie viel ich davon habeâ. In bestimmten Situationen kann eine zusĂ€tzliche Zufuhr sinnvoll sein.
5. So deckst du rein pflanzlich deinen Bedarf an Aminos
Um sicherzustellen, dass alle notwendigen AminosÀuren in ausreichender Menge erworben werden, bietet sich zum Beispiel das Prinzip des Food-Pairings an. Unterschiedliche pflanzliche Proteine ergÀnzen sich in ihren AminosÀureprofilen:
- HĂŒlsenfrĂŒchte + Getreide: HĂŒlsenfrĂŒchte sind reich an Lysin, aber oft limitiert in Methionin. Getreide ist dafĂŒr gut mit Methionin ausgestattet, jedoch limitiert in Lysin.
- Erbsen + Reis: Erbsen haben viel Lysin, Glutamin und Arginin. Ihr Mangel an Methionin und Cystein gleicht der Reis aus.
- Bohnen + Mais: Bohnen liefern Lysin und Tryptophan, die Mais fehlen. Mais hingegen ist reich an Methionin und Cystein, welche Bohnen fehlen.
- Sojaprodukte: Sie besitzen alleine oft schon nahezu vollstĂ€ndige Profile, fĂŒhren aber bei Allergiker*innen oft zu Problemen.
Da pflanzliches Protein oft eine geringere BioverfĂŒgbarkeit aufweist, ist eine etwas höhere Gesamtaufnahme ein gĂ€ngiger Kompensationsmechanismus. Einige pflanzliche Proteine enthalten jedoch schon ein ausgewogenes AminosĂ€urespektrum:
- Quinoa
- Buchweizen
- Lupine
- Erbsenprotein-Isolate
Anstatt in einer Mahlzeit âalleâ AminosĂ€uren abzudecken, ist eine Verteilung ĂŒber mehrere Mahlzeiten sinnvoll. Dadurch kann der Körper die verfĂŒgbare AminosĂ€uremenge besser nutzen. In bestimmten FĂ€llen (Sport, Heilung, EinschrĂ€nkungen bei der Lebensmittelwahl) kann eine gezielte ErgĂ€nzung (AminosĂ€uren-Mischungen, isolierte AS) sinnvoll sein.
6. ErgĂ€nzungen: sinnvoll oder oft ĂŒberflĂŒssig?
Nicht nur sportlich aktive Personen haben einen erhöhten Bedarf an EiweiĂ. Heranwachsende und auch Ă€ltere Menschen (ab ca. 65 Jahren), Schwangere und Stillende, Patient*innen in der Heilungsphase nach Operationen oder schweren Erkrankungen oder Personen mit chronischen Krankheiten benötigen tĂ€glich mehr Protein als der Durchschnitt. Du möchtest mehr ĂŒber erhöhten Proteinbedarf erfahren? This way. Wie du bei erhöhtem Bedarf am besten vorgehst, kannst du in deiner hausĂ€rztlichen Praxis oder durch Food-Coaching erfahren. Die gĂ€ngigsten Wegen sind AminosĂ€uremischungen, die essentielle und teilweise semi-essentielle AS enthalten, Protein-Isolate oder auch EinzelaminosĂ€uren. Hier ist professionelle Begleitung jedoch wichtig, vor allem wenn es um die QualitĂ€t der Produkte und um das richtige MischverhĂ€ltnis geht. Massen an Online-Shops versprechen mit Reihen an Wunderprodukten die perfekte Möglichkeit den gesamten Bedarf ruckzuck und ohne Nebenwirkungen zu decken. Aber wie wir bereits erfahren haben, ist der EiweiĂbedarf eine sehr individuelle Angelegenheit. Letâs not get messy.
7. EklÀrbÀrin
Die BioverfĂŒgbarkeit von AminosĂ€uren beschreibt, wie viel von den aufgenommenen AminosĂ€uren aus einem Lebensmittel oder Supplement tatsĂ€chlich im Blut ankommt und vom Körper genutzt werden kann.
8. Fazit
EiweiĂe bzw. AminosĂ€uren, egal ob essentiell, bedingt oder nicht essentiell, sind nicht nur wichtig auf dem Teller, sondern unabdingbar fĂŒr deine Gesundheit. Dass tierisches EiweiĂ im Handumdrehen sĂ€mtlichen Bedarf deckt, mag evtl. stimmen. Die Frage ist nur zu welchem Preis? Tierqual, Umweltbelastung und eine Reihe an gesundheitlich bedenklichen âMitbringselnâ sind Argumente genug um den eigenen Speiseplan genauer zu betrachten. Dir Gedanken zu machen, woher genau die so notwendigen Bausteine fĂŒr deinen Körper und dessen VorgĂ€nge kommen ist keineswegs âwokeâ oder ĂŒbertrieben, sondern ein Zeichen dafĂŒr, dass dir deine Gesundheit etwas wert ist â ggf. ebenso wie deine Umwelt.
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Pflanzliche Proteinquellen haben oft den Ruf, nicht die gleiche Wertigkeit wie tierische Proteinquellen zu besitzen, da sie nicht ausreichend essentielle AminosÀuren enthalten. Aber: Wenn man verschiedene Pflanzenproteine smart miteinander kombiniert, können sie in der Summe die gleiche biologische Wertigkeit wie Fleisch erreichen.
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Quellen:
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/naehrstoffe/aminosaeuren/aminosaeuren
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4935284/
https://www.numberanalytics.com/blog/role-of-non-essential-amino-acids-in-nutrition
https://www.healthline.com/health-news/vegan-protein-may-lack-essential-amino-acids
https://my.clevelandclinic.org/health/articles/22243-amino-acids
HĂ€ufig gestellte Fragen
AminosÀuren sind die Bausteine der Proteine. Sie sind an zentralen Prozessen beteiligt wie Zellaufbau, Enzym- und Hormonproduktion sowie der Funktion des Immunsystems. Ohne ausreichende Versorgung mit AminosÀuren können Wachstum, Regeneration und Stoffwechselprozesse beeintrÀchtigt werden.
Der menschliche Körper benötigt neun essentielle AminosĂ€uren, die er nicht selbst herstellen kann: Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin. Diese mĂŒssen ĂŒber die Nahrung aufgenommen werden.
Essentiell: mĂŒssen ĂŒber die Nahrung zugefĂŒhrt werden. Nicht essentiell: kann der Körper selbst synthetisieren (z. B. Alanin, Glutamat, Asparagin). Bedingt essentiell: sind normalerweise nicht essentiell, werden aber in bestimmten Situationen (z. B. Wachstum, Krankheit, Stress) wichtig, etwa Arginin, Cystein, Tyrosin, Glutamin, Prolin oder Glycin.
Bei veganer ErnÀhrung sind vor allem Lysin, Methionin/Cystein und Leucin relevant, da sie in pflanzlichen Proteinen oft in geringeren Mengen vorkommen. Auch semi-essentielle AminosÀuren wie Arginin, Tyrosin oder Glutamin können unter bestimmten UmstÀnden bedeutsam sein.
Durch Protein-Kombinationen (âFood-Pairingâ) lassen sich AminosĂ€urenlĂŒcken schlieĂen: HĂŒlsenfrĂŒchte + Getreide (z. B. Linsen mit Reis) Bohnen + Mais Erbsenprotein + Reisprotein Auch Pseudogetreide wie Quinoa oder Buchweizen enthalten ein relativ vollstĂ€ndiges AminosĂ€ureprofil.
Lysin ist die am hĂ€ufigsten limitierende AminosĂ€ure in Getreiden. Ein Mangel kann die Proteinsynthese bremsen. Vegane Top-Quellen fĂŒr Lysin sind HĂŒlsenfrĂŒchte, Sojaprodukte, Quinoa und Amaranth.
Obwohl sie ânicht essentiellâ heiĂen, erfĂŒllen AminosĂ€uren wie Glutamin, Asparagin oder Serin wichtige Aufgaben im Stoffwechsel, bei der Immunabwehr und fĂŒr das Nervensystem. Neuere Forschungen zeigen, dass auch diese AminosĂ€uren diĂ€tetisch bedeutsam sein können, insbesondere bei Stress oder Krankheit.
Pflanzliche Proteine haben oft eine geringere BioverfĂŒgbarkeit als tierische, da Ballaststoffe und sekundĂ€re Pflanzenstoffe die Aufnahme beeinflussen können. Durch Vielfalt, Kombination und eine leicht erhöhte Gesamtproteinaufnahme lĂ€sst sich dies gut ausgleichen.